Samstag, 11. September 2010

Katharina- Vom bellenden Teppich





Seit längerem war ich wieder mit meiner Freundin auf einem Flohmarkt. Das Wetter war überraschend sommerlich, die Stände waren voll und noch mehr Menschen waren unterwegs. So ging es los zur Schnäppchenjagd.

Mitten drin sah ich Katharina. Es war Ihre Kleidung und Ihr Lachen, mit dem Sie die neu erworbene Schallplatte trug. `Die Platte ist von David Bowie. Da konnte ich nicht Nein sagen`, so mein eye-catcher. Ich fragte nach Ihrem spektakulärsten Flohmarktkauf, den Sie je getätigt hatte. Nach einer kurzen Überlegungszeit lachte Sie los. Ich war zwar auf einiges gefasst, aber die Antwort war dann doch etwas ungewöhnlich.

Und zwar hatte Sie einmal einen Teppich gekauft. Und nicht nur einen Normalen. Erst zu Hause bemerkte Katharina, dass zwei Hunde darauf abgebildet waren. Und diese beiden Flohträger taten, was man wohl als `schönste Nebensache der Welt` bezeichnet. Da freut sich doch der Schwiegervater ;-)

Leider waren wir nicht so erfolgreich. Einige Kleinigkeiten konnten wir zwar mitnehmen, aber das Schnäppchen war leider nicht dabei. Naja. Beim nächsten Mal vielleicht.

Donnerstag, 9. September 2010

Jörg- Mit kräftigem Händedruck






Wenn um 18 Uhr der Kiosk wohl nicht geschlossen hätte, dann würde ich wohl immer noch Händeschüttelnd mit Jörg dort stehen. Und das so fest, wie ich es auch als Mann selten erlebe.

Aber irgendwie schüttelten wir uns in den knapp zehn Minuten nicht nur einmal die Hände. Das erste Mal war zur Begrüßung. Ein zweites Mal, als ich zu ihm meinte, dass sein Bart für die Fotos nicht schlimm wäre (er hatte da nämlich Einwende). Kurz danach kam das dritte Mal, als ich Ihn auf seinen Football-Pullover ansprach und meinte, dass ich auch schon bei den Stuttgarter Scoprions war. Ja und das vierte und letzte Mal bei der Verabschiedung. Und das dauerte auch am Längsten. Irgendwie war es ein nicht alltägliches Treffen mit meinen heutigen eye-catcher. Aber irgendwie gut!

Mittwoch, 8. September 2010

Felice- Schaffe, Schaffe Häusle kaufe






Es ist nicht nur das tägliche Fotografieren, die das Projekt so interessant macht. Für mich gehört auch das Erzählen vor bzw. nach den Fotos dazu. Im Vorfeld hätte ich nie gedacht, auf welche Themen man da nach einigen Minuten kommt.

So auch bei Felice. Er war grad auf dem Weg zu seiner Tochter, als ich Ihn als Model gewinnen konnte. So richtig viel Zeit hatte er nicht- in vier Minuten fuhr seine U-Bahn. Nach einer Weile erzählten wir erst über Sport und kamen dann zum Thema Immobilien. Durch Erfahrungen mit seiner Freundin plauderte er ein wenig aus dem Nähkästchen. `Immobilien sind die beste Geldanlage. Die Inflation steigt jedes Jahr und die Mieten in der Regel auch`, so Felice. Seit zwei Jahren hat seine Freundin eine Wohnung, welche die junge Familie in weiteren zwei Jahren verkaufen will. `Das Geld soll dann als Startkapital für etwas Größeres sein. Ich kann Dir nur zu einer solchen Geldanlage raten`, so mein eye-catcher weiter.

Die vier Minuten waren da schon lange vorbei. Gelohnt haben sie sich auf jeden Fall. Danke Dir Felice für das interessante Gespräch. Hätte ich heute früh nie gedacht.

Dienstag, 7. September 2010

Sharon- Der Gedanke vom Essen






Manchmal reicht es schon, wenn jemand etwas nur andeutungsweise erzählt. Schon dann werden bei ihm Prozesse im Kopf angeregt, so dass er an nichts anderes mehr denken kann. Ein Beispiel ist die Vorstellung eines Bisses in einer Zitrone. Das reicht aus und der Speichel beginnt zu fließen. So ähnliches war es bei meinem heutigen eye-catcher.

Mit nur einem Unterschied: Es war keine Zitrone, von dem mir Sharon erzählte, sondern von einem Auberginen- Tomaten Salat. `Ich habe heute Zeit und daher werde ich gleich kochen. Ich liebe es`, so Sharon. Doch bei dem Salat wird es nicht bleiben. `Als Hauptspeise gibt es dann eine leckere Penne. Eigentlich koche ich jeden Tag. Schmeckt doch viel besser`, so mein eye-catcher. Die Nachspeise hatte Sie auch schon in der Hand und frisch vom Bäcker geholt. Etwas Süßes muss halt sein.

In den wenigen Minuten unseres Gespräches bekam ich so Hunger, dass mein Magen schon merklich knurrte. Ungefähr zwei Stunden später (davon ca. die Hälfte an dem Herd) gab es dann auch bei mir zu Essen- Schnitzel, frische Pfifferlinge, Bratkartoffel und einen Paprika-Mais-Salat. Mhm…ich glaub ich habe schon wieder Appetit.

Montag, 6. September 2010

Nena- Auf Besuch aus Kroatien






Das reisefreudigste Volk- das sind die Deutschen. Auch wenn es bei bestimmten Sportarten nicht klappt, so haben wir wenigsten dort den Weltmeistertitel. Doch auch andere Völker wollen im Sommer entspannen und etwas Neues sehen. Nena ist so ein Beispiel.

Der typische Tourist wird Sie aber hier wahrscheinlich nicht sein. Wohnt doch Ihre Tante hier in Stuttgart. Die ist Sie auch besuchen, sodass ich Sie im Stuttgarter Süden traf. Äußerst interessant muss wohl für einen Außenstehenden die Verständigung zwischen uns ausgesehen haben. Deutsch- und Englischkenntnisse waren bei meinem eye-catcher nicht wirklich vorhanden, sodass ich mit meinen wenigen Kroatischbrocken mich verständlich machte.

Ende gut, alles gut? Für die Bilder auf jeden Fall. Hoffentlich auch für Ihren Urlaub. Hvala, Nena!

Sonntag, 5. September 2010

Jonas- Ganz locker






Es ist Sonntag. Die Sonne scheint und der Stress scheint ganz weit weg zu sein. Nein, dass soll jetzt kein Anfang eines Entspannungskurses werden, sondern eher eine Beschreibung des Gefühls, welches mir heute in der Stuttgarter Innenstadt entgegenkam. Und genau in dieser Stimmung traf ich Jonas.

Ganz ruhig und entspannt schlenderte er mir in der Innenstadt entgegen. Das Jackett locker über die Schulter gelegt, schien es, als hätte er wirklich nichts weiter vor. Es war die Relaxtheit, gepaart mit einem interessanten Styling, das mich dazu animierte ihn anzusprechen. Dabei erzählte mir mein eye-catcher, dass seine Freundin ihn versetzt hatte. Nun hatte er die Zeit und konnte sich etwas treiben lassen.

Tja. Warum ist nicht jeden Tag Sonnntag? Dann wären viele Menschen einfach lockerer und die Stimmung einfach entspannter. Mir würde es gefallen.

Freitag, 3. September 2010

Ram Ravi & Gianjot – Die Inspiration





Ich saß schon eine Weile auf dem Platz und sah im schönsten Sonnenschein dem bunten Treiben zu. Kleine Kinder, die lauthals hin und her rannten, ein Skateboard- Fotoshooting oder einige eisessenden Mitmenschen- Es war viel los.

Nach einigen Minuten bekam ich direkt neben mir Besuch. Eine Frau mit Ihren drei jungen Kindern setzte sich zu mir. Während Sie das kleinste Mädchen stillte, blieben die anderen Beiden (ein Junge und ein Mädchen) ganz ruhig neben ihr und sahen ebenfalls dem Treiben zu.

Ich glaub, ich habe noch nie so ruhige Kinder gesehen. Wer weiß, was die Mutter gemacht hat, aber alle drei waren absolut süß. Kein Schreien, kein meckern. Schon fast unheimlich. Kurz bevor sich die Familie wieder aufmachte, nutzte ich die Chance und bekam auch die Fotos. Doch das eigentliche interessante kam zum Schluss: Als ich nach den Namen fragte, erzählte mir mein heutiger eye-catcher ihren spirituellen Namen- Ram Ravi. Übersetzt heißt das so viel wie `göttliche Sonnenenergie`. Die süße Tochter heißt übrigens Gianjot. Diese Namen hat Sie von einem speziellen Yogalehrer erhalten. Doch nicht nur das- Sie hat zudem in der Inspiration der Menschen auch eine Aufgabe.

Wieder etwas dazu gelernt. Danke Euch Beiden!

Donnerstag, 2. September 2010

Kabengele- Nach der Arbeit mit dem Fahrrad






Seit mittlerweile schon etwas längerer Zeit gibt es in Stuttgart die Mietfahrräder der Deutschen Bahn. Nachdem ein Konto mit 5€ aufgeladen ist, können die Fahrräder an mittlerweile wirklich vielen Stellen der Stadt gemietet werden. Der Clou dabei: Die erste halbe Stunde ist kostenlos.

Warum ich das erzähle? Nein- bei der Bahn arbeite ich nicht. Vielmehr habe ich heute in der Nähe einer solchen Mietstation gewartet und auf einen eye-catcher gewartet. Es dauerte auch gar nicht lang und schon sah ich Kabengele. Direkt von der Arbeit kommend, stellte er grad sein Fahrrad hin und meldete sich per Telefon ab.

Es war sein Businessoutfit und besonders die Jacke, die mir auffiel und zum ansprechen animierte. Zum Glück hat er die Mietfahrräder genutzt. Danke Dir!

Mittwoch, 1. September 2010

Frau Richter- Mit den Augen woanders





Das Interessante an meinem Fotoprojekt ist, dass ich wirklich jeden Tag einen neuen Menschen kennen lerne. Und obwohl ich das eigentlich weiß, spüre ich es doch immer wieder: Jeder Mensch ist wirklich anders.

So auch Frau Richter. Am Rande vom Rathausplatz wartete Sie auf Ihre Freundin, als ich Sie sah und auch ansprach. Während den Portraitfotos merkte ich schnell, dass Sie mit dem Blick woanders war. Bei so vielen Leuten, die auf dem Weindorf Ihren Weg suchten eigentlich auch kein Wunder. Ich machte einige Fotos, bei denen Sie stets woanders hinschaute - Nur nicht in die Kamera. Doch das macht für mich mein heutiger eye-catcher aus.

Schließlich ist jeder meiner eye-catcher anders. Und das jeden Tag.