Dienstag, 31. August 2010

Markus- Mit Vespahelm auf Castingsuche





Markus lief mit schnellem Schritt in Richtung Marienplatz. Noch mit dem Motorradhelm auf dem Kopf nahm er die Treppen so schnell, wie manche wohl zum 100m Sprint antreten würden. Danach zückte er seine Kamera und legte los. Schnell fotografierte er jede Seite, lief dann wieder zur anderen Ecke und nahm das nächste Foto. Dann sprach er kurz mit einem indischen Mädchen, steckte Ihr eine Visitenkarte zu und lief in meine Richtung.

Ich nutzte die Chance und sprach ihn an. Schnell kamen wir ins Gespräch. Markus erzählte mir, dass er den Marienplatz für einen potentiellen Auftrag fotografierte. `So bekommt der Kunde einen ersten Eindruck. Ist so ein Modeding`, so mein eye- catcher. Er hat eine eigene Casting- Agentur, die schon einige Erfolge feiern konnten. So scoutete er für die aktuelle VVS (Verkehrsverbund Stuttgart) oder auch ENBW- Werbung Personen, die dann als Gesicht der Kampagne fungieren.

Dass dies trotz aller Aussichten auf die ultimative Berühmtheit nicht immer leicht ist, berichtete er mir. `Für einen aktuelle Bierwerbung waren wir auf der Suche nach Menschen, die so aussehen, als ob Sie gerne Bier trinken. Authentisch sollten die zukünftigen Gesichter sein und am liebsten kein Bierbauch haben. Das Problem: Es gab kein Geld, sondern zehn Kisten voller Bier. Doch dieser Lohn ist schwierig. Schließlich ist man auf zig Plakaten zu sehen und würde stets darauf angesprochen werden`, so Markus. Aber der Profi fand eine super Lösung: `Wir laden die Leute auf den Wasen ein. Dort gibt es dann Bier und Hähnchen for free`.

Kein Wunder also, dass Markus den Marienplatz so schnell fotografierte. Schließlich muss die nächste Zeit realisiert werden. Da bleibt auch keine Zeit, den Helm abzunehmen.

P.S. Den Helm hat er übrigens aus Dänemark. Auf den Aufkleber steht "Forsigtic" ;)

Montag, 30. August 2010

Paula- Mit dem halben Eisgesicht





Kinder zuzuschauen macht einfach Spaß. Das konnte ich nicht nur in meiner Urlaubswoche wieder einmal spüren, sondern auch gleich bei meiner heutigen eye-catcher Suche.

Ich stand schon eine Weile auf dem Stuttgarter Marienplatz und hielt Ausschau, wen ich ansprechen könnte. Nach einer Weile bemerkte ich eine Familie mit zwei Kindern. Die beiden Kleinen hatten jeweils ein Schokoeis in der Hand und hielten Mutter und Oma sichtlich auf Trab. Besonders Paula schien das Eis so zu schmecken, dass Sie nicht genug davon bekommen konnte.

Bereits nach wenigen Bissen wurde der Mundbereich der 4,5- Jährigen immer brauner. Nur mit Zunge zu essen ist ja auch langweilig. Na hoffentlich bietet der restliche `Sommer` für Paula noch genügend Tage um Eis zu essen. Dann habe ich wieder etwas zu schauen…

Dienstag, 24. August 2010

eye- catcher freie Zeit

Juhuu...Urlaub vom 21.08- 29.08.2010!

Ab dem Montag, den 30.08.2010, gibts wieder neue eye-catcher!

Donnerstag, 19. August 2010

Maria- In 2 Wochen ändert sich die Welt





Seit ich meine tägliche eye-catcher Suche angefangen habe, war ich auf der Suche nach einer Schwangeren. Am besten mit einem schönen Babybauch. Doch bisher war für mich die werdende Mutter nicht zeigenswert. Bisher!

Das änderte sich heute. Mir kam in aller schönsten Sonnenschein drei Personen entgegen. Zuerst wirkten sie ziemlich unscheinbar. Zwar schnappte ich ein paar ausländische Wörter auf, die die Drei miteinander austauschten, mehr aber nicht. Erst als ich dichter kam sah ich den Babybauch von Maria. Genau so wie ich Ihn immer schon fotografieren wollte. Groß, rund und irgendwie so, als ob die Mutter ein Kissen verstecken würde. Ich überlegte kurz, sah mir Maria noch einmal an und versuchte mein Glück. Bevor ich die Kamera herausholen konnte, übersetzte Maria für Ihre Eltern. Die waren nämlich extra aus Argentinien gekommen, um bei der Geburt dabei sein zu können. Nur noch ca. zwei Wochen sollte es dauern, bis das Baby das Licht der Welt erblickt. Auf meine Frage was es wird, antwortet Maria mit einem wunderschönem Glänzen in den Augen: `Ein Mädchen. Aber einen Namen wissen wir noch nicht`.

Der Bauch ist bald weg. Schade. Zum Glück habe ich nun mein Foto. Muchas gracias Maria!

Mittwoch, 18. August 2010

Christopher- Wenn der Mopps spazieren muss







Jeder braucht Bewegung. Ständig still sitzen ist doch eine Qual. Erst recht, wenn es an einem Ort sein soll. Das gilt sowohl für Mensch, als auch fürs Tier.

Das auch schon die kleinsten Hunde täglich mehr als drei Mal Gassi gehen müssen war mir jedoch neu. `Sie setzen sonst zu viel Fett an`, so Christopher. Ich traf ihn heute, als er mit seine Mimmi in die Stadt unterwegs war. Und die Mopsdame war überhaupt nicht scheu. Gleich als ich die beiden heutigen eye-catcher fotografierte, posierte Sie wie ein Profi. Einmal zur Kamera hingestellt und solange gewartet bis ich fertig war. Nichts mit rumlaufen oder woanders hinschauen. Wie ihr Herrchen schaute Mimi nur in die Kamera.

Die Belohnung gab es dann auch, als Christopher die Veröffentlichungsvereinbarung unterzeichnete. Dann konnte ich Sie ein wenig streicheln und am Bauch kraueln. Mensch- ein Hundeleben ist schön: Nicht nur viel Bewegung, sondern auch noch Liebkosungen! So muss das doch sein, oder?

Dienstag, 17. August 2010

Thomas- Von der Polizei verfolgt






Es gibt manche Sachen, die fallen einem wohl eher auf, wenn man nicht gebürtig aus Stuttgart kommt. Was unbedingt dazu gehört ist das hiesige Polizeiaufgebot. Ständig sieht man die grünen bzw. neuerdings die blauen Autos vorbeifahren. Nicht umsonst war Stuttgart lange Zeit die sicherste Stadt Deutschlands.

Damit dies erreicht wurde, werden potentielle Kriminelle gerne auf der Straße angehalten. Ein Lied davon kann Thomas singen. `Ich werde nie so oft kontrolliert, wie hier in Stuttgart`, so seine Erfahrungen. Klar hängt es bei meinen heutigen eye-catcher auch mit dem Gesichtsschmuck zusammen. Aber dennoch fällt es auf: `Ich komme aus der Karlsruher Ecke. Und da werde ich lange nicht so oft angehalten`, so Thomas weiter.

Tja. Ordnung muss sein. Und das nicht nur bei der hier so bekannten Kehrwoche. Der Polizei sei Dank.

Montag, 16. August 2010

Michael- Nicht ganz in Schwarz






Schon kurz nach dem aufstehen hatte ich mir eine Vorgabe für den heutigen eye-catcher gestellt: Er /Sie sollte möglichst einfarbig angezogen sein. Mit einer Ausnahme: Möglichst nur ein Teil (egal was) darf farblich herausstechen.

So stand ich eine Weile am Marienplatz und irgendwie habe ich gedacht, dass hoffentlich bei dem leichten Nieselwetter wenigstens jemand mit einem bunten Schirm, Schal oder vielleicht Kopfbedeckung vorbeikommt. Aber Pustekuchen. Warum auch immer jedenfalls bestimmten diesmal unterschiedliche Farben die Bekleidung der Leute. Bis ich auf der anderen Straßenseite zwei Männer in schwarz sah. Einer davon, Michael, hatte sogar einen rot-orangenen Bart. Klasse! Das war genau der Hingucker, den ich suchte.

Noch bevor ich überlegen konnte, wie ich über die Straße komme, stellten sich beide an die Ampel an und kamen auf meine Straßenseite. `Wird ja immer besser`, so meine Gedanken. Schnell waren Sie angesprochen. Wie sich herausstellte, sind die beiden Journalisten beim PRINZ Stadtmagazin für Stuttgart. Da heute noch Redaktionsschluss für die neuste Ausgabe war, hieß es schnell etwas essen und weiter im Büro die neueste Ausgabe fertig stellen. Beide kannten mein Projekt schon, sodass ich auch gar nicht viel erklären musste.

Aber für Michael bleibt nicht viel Zeit zum durchschnaufen: Mit Seiner Band "End of green" bringt er am Freitag seine neuste Platte raus.

Na hoffentlich war der zwischenzeitliche Fotoshoot konstruktiv fürs neuste PRINZ und die neue Platte. Ich habe meine Vorgabe für heute jedenfalls erledigt.

Sonntag, 15. August 2010

Uschi- Ganz freiwillig






Nein. Überreden möchte ich niemanden. Erst recht nicht, wenn ich jemanden fotografieren möchte. Bei Uschi- meinen heutigen eye-catcher- blieb ich nur etwas hartnäckig. Aber am Ende hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

`Du kannst Sie doch nehmen. Sie ist wunderschön`, sprach Uschi, zeigte mit dem Finger auf eine Freundin und fuhr fort: `Ich bin doch völlig unfotogen. Nein lass mal. Ich lasse mich nicht gern fotografieren`. Aber irgendwie merkte ich, dass es Sie dennoch wollte. Ihre Stimme war nicht so fest und die erste Absage war nicht wirklich ernst gemeint. Und ich sollte Recht behalten. Es dauerte bestimmt zehn Minuten und Uschi war dabei.

Zum Glück. Schließlich ist Sie mehr als interessant. Besonders die Tattoos rundeten das Gesamtbild ab. Und jedes Einzelne hat seine Bedeutung. `Aber ich verrate Sie Dir nicht. Das ist Privatsache`, so Uschi. Versteh ich auch völlig. Aber eins bekam ich ganz am Ende doch erklärt: Am rechten Unterarm ist ein Regenschirm mit einigen Tropfen. Das steht für Ihren Pessimismus.

Wohl war- den bekam ich auch zu spüren. Daher bin ich auch mehr als dankbar, dass Sie mitgemacht hat. Danke Dir noch einmal!

Samstag, 14. August 2010

Thomas- Wenn Alter keine Rolle spielt






Oh man. Das war ein echtes Fettnäpfen, das ich heute aussprach. Dabei dachte ich, ich hätte ein wenig Menschenkenntnis. Was war passiert?

Ich traf meinen heutigen eye-catcher Thomas etwas abseits vom allwöchentlichen Flohmarkt in der Stadt. Er saß mit einem Freund auf der Bank und ruhte sich etwas aus. Wenige Sätze später hatte ich auch schon meine Bilder gemacht. Aber jetzt kommts: Als er mir danach erzählte, dass er grad etwas mehr Zeit hatte, da er grad Semesterferien hat, da war für mich klar: Der ist Dozent. Er sieht nicht so jung aus und auch von seinem Verhalten und Reden muss er einfach ein Lehrender sein. Da gab es gar kein Rütteln. Das habe ich Ihm auch gesagt. Das Problem dabei: Er war ein `ganz normaler Student`.

Er war in Wirklichkeit deutlich jünger, als ich dachte. Ich wollte es gar nicht glauben, dass er erst 24 Jahre sein sollte. Auch wenn es auf den Fotos nicht so richtig rüberkommt:
Ich hätte Ihn bestimmt 10 Jahre älter geschätzt. Aber Thomas nahm es zum Glück ganz locker und legte sogar einen rauf: Seine Professorin an der Uni meinte zu ihm und einen weiteren Mitstudenten: `Na ihr seit ja die Ältesten im Semester. Bestimmt schon 37`. Fast…

Zum Glück war Thomas keine Frau- Die hätte bestimmt anders auf meine Reaktion reagiert ;)

Freitag, 13. August 2010

Aileen- Mit interessanten Fragen





Jedes Treffen mit meinen täglichen eye-catcher ist ein Unikat. Es läuft immer anders ab. Klar- mittlerweile kann ich ungefähr einschätzen, ob eine Person mitmacht oder nicht. Aber wie das Gespräch verlaufen wird, dass weiß ich nie.

Als ich heute Aileen mit Ihrer Freundin traf, stimmte die Chemie. Nach den obligatorischen Fotos unterhielten wir uns noch ein paar Minuten. Und irgendwann fragte mich Aileens Freundin: `Was machst Du eigentlich, wenn Du an einem Tag mehrere interessante Menschen triffst? Bist Du dann eisern und lässt es dabei nur den Ersten abzulichten?´.

Mhm…eigentlich gute Frage. Irgendwie habe ich nie darüber nachgedacht. Aber sie beschäftigte mich noch eine Weile danach. Jedenfalls, wie der Zufall es wollte, traf ich an diesem Sommerabend eine Menge interessante Menschen in der Stadt. Alle man würdig genug um ein eye-catcher zu sein. Doch heute ist Aileen die Auserwählte. Aber nicht nur wegen der Frage…

Donnerstag, 12. August 2010

Stefanie- Wandel der Kopfhörer






Wie die Zeiten sich doch wandeln...Damals, als ich noch ganz ganz jung war, gab es noch Walkmans. Es war normal seine Lieblingslieder vom Radio auf Kassette aufzunehmen und am liebsten mit besonders großen Kopfhörern zu hören.

Nach einigen Jahren und schon fast nach meiner Müsli- Essens- Zeit, waren Walkmans out und es gab die ersten CD-Player. Die eigene Musik wurde nun aufwendig und mit teuren Brennern gebrannt und mit den möglichst allerkleinsten Kopfhörer gehört. Und heute? Auch der CD- Player ist längst out und es wird nun per MP3- Player gehört. Musik kann aus dem Internet runtergeladen werden und auf einmal ist es wieder in große Kopfhörer zu tragen. Farbe, Größe und Bass sind nun entscheidend.

Als ich heute nach nur wenigen Minuten auf der Straße Stefanie traf, musste ich genau an diesen Wandel der Zeit denken. Ich stand einigen Sekunden da und ließ Sie an mir vorbeilaufen. Dann wusste ich aber, dass Sie mein heutiger eye-catcher sein sollte- Zu auffällig waren Ihre Kopfhörer. Vor einigen Jahren wären Sie bestimmt noch ganz klein und am liebsten weiß gewesen…

Mittwoch, 11. August 2010

Ursula- Überzeugte Gegnerin






Meine Mittagspause war heute ziemlich kurz. Also hatte ich nicht so viel Zeit meinen heutigen eye-catcher zu finden. Zumal für heute Abend Regen angesagt wurde. Also musste heute nur wenigen Minuten ausreichen.

Doch so schnell wie ich wollte ging es wieder nicht. Ich setzte mir insgesamt zehn Minuten als Limit. Und just kurz vor Ende meines eigenen Ultimatums sah ich Ursula mit Ihrem kleinen Enkelsohn vorbeilaufen. Sie trug auf dem Kopf einen grünen Button, der in Stuttgart immer bekannter wird. K 21 heißt die Gegenbewegung gegen das Großprojekt S21, bei dem in einem jahrelangen Bauprojekt unter anderem ein neuer Hauptbahnhof entstehen soll. Doch da dieses Vorhaben in der Öffentlichkeit immer mehr auf Gegenwehr stößt, wird jeden Tag um Punkt 19 Uhr demonstriert. Für die Stadt, die Deutsche Bahn und das Land wohl ein unterschätzter Aspekt.

Noch bevor ich Ursula ansprechen konnte, verschwand Sie in einem Kiosk. Einige Sekunden später kam der Enkel freudestrahlend mit einem Eis in der Hand wieder raus. Wieder wenige Sekunden später hatte ich meine Bilder im Kasten. Ursula erzählte mir, dass Sie insgesamt zehn Jahre in London lebte (das traf sich gut, denn ich hatte nur noch englische Veröffentlichungsvereinbarungen dabei) und dass Sie fast jeden Tag zur Demo geht.

Manchmal reichen nur wenige Minuten am Tag aus, um dennoch interessante Menschen kennen zu lernen.

Dienstag, 10. August 2010

Anwar- Wenn sich Blicke treffen






Noch bevor wir die ersten Worte mit einander sprachen, trafen sich schon unsere Blicke. Ich saß am Marienplatz auf der Treppe und schaute von dort nach einen potentiellen eye-catcher. Es liefen einige Menschen vorbei- aber alle eher „normal“. Aber als Anwar vorbeifuhr schauten wir uns das erste Mal an. Kaum fuhr er um die Treppen herum, schauten wir uns wieder in die Augen.

Spätestens als ich aufstand und auf Ihn zulief, hielt er an. Anwar lächelte mich an. Mit einem fragenden Blick wartete er darauf, was ich von Ihm wollen könnte. Wir unterhielten uns einige Minuten, in denen ich ihm von meinem Projekt berichtete. Als ich Ihm die Bilder der letzten Tage auf meine Kamera zeigte, machte er mit.

Immer mehr blühte er auf. Er berichtete von seinen Eltern aus Jordanien, von seinem Umzug nach Stuttgart und seinem leichten hessischen Akzent. Leider stoppte sein Bus unsere Unterhaltung. Der wartete leider nicht. Ich hätte mich gerne noch länger mit Ihm unterhalten.

Manchmal lohnt es sich umher zublicken. Wer weiß, ob wir uns sonst unterhalten hätten.

Montag, 9. August 2010

Nadja- Für den guten Wochenstart





Montag ist für die meisten Menschen wohl der schlimmste Tag der Woche. Nach einem erholsamen Wochenende fällt es nicht nur leicht morgens aufzustehen. Auch für den Weg zur Arbeit gibt es wohl attraktivere Alternativen. Doch manche Menschen scheint es nicht zu stören.

Ein Beispiel könnte mein heutiger eye-catcher Nadja sein. Zusammen mit Ihrer Familie sah ich Sie gut gelaunt am Rathaus. Während und auch die wenigen Augenblicke nach dem Fotografieren schien Sie in bester Laune zu sein.

Da kann die Woche doch nur gut anfangen…

Sonntag, 8. August 2010

Saskia- Dem Zufall auf der Spur





Zufall? Oder doch sogar Schicksal? Ich glaube diese Frage stellt sich Saskia gerade. Als ich Sie heute am Flohmarkt traf und fragte, ob ich Sie fotografieren könnte, musste Sie anfangen zu lachen.

Schnell klärte Sie mich auf. Die letzten drei Male, wenn Sie aus dem benachbarten Tübingen nach Stuttgart kam, wurde Ihr nämlich schon die gleiche Frage gestellt. Anscheinend hat Sie für Fotografen das gewisse Etwas. Aber nicht immer waren Seriöse dabei. So merkte Saskia einmal aus dem Augenwinkel, dass Sie ungewollt als Model diente. Als Sie den Fotografen darauf ansprach, machte er sich schnell aus dem Staub. Paar Tage später diente Sie als Model für einen kleinen Imbissstand am Stuttgarter Karlsplatz. Sachen gibt’s…

Ich war auf jeden Fall froh, dass Sie dennoch bei meinem eye-catcher Projekt mitmacht. War halt ein glücklicher Zufall, dass ich Sie traf.

Freitag, 6. August 2010

Stefan- Mein 007 für heute






Heute hatte ich mir so eine Art Mission vorgenommen- Ich wollte einen gut gekleideten jungen Mann finden. In Stuttgart eigentlich gar nicht so schwer. Dachte ich zumindest.

Aber irgendwie war ich immer ein Schritt zu spät. Entweder mein Model in spe verschwand zu schnell zwischen den Menschenmassen, hatte keine Zeit oder entwich auf die Rolltreppe zur U-Bahn. Bis- Ja bis ich Stefan sah. Zusammen mit zwei anderen Freunden war mein heutiger eye-catcher gerade unterwegs zum Fast Food Laden mit dem großen M.

Während des kurzen Gesprächs erfuhr ich von den Freunden, dass er `eigentlich immer stylisch rumläuft`. Das sprang mir ja auch in die Augen.

Mission erfüllt würde ich sagen.

Donnerstag, 5. August 2010

Liza- Auf der Suche nach einer Allee






Es dauerte nicht mal einen ganzen Satz und schon erkannte ich woher Liza gebürtig herkommt. Zu vertraut ist mir der Dialekt.

Auch wenn Sie schon seit 1998 hier im Ländle ist, kann Sie das Berlinerische einfach nicht verstecken. In Potsdam geboren, schnupperte Sie danach in einigen Stadtteilen Berlins die liebgewordene Luft. Als Ihr Mann einen neuen Job hier in Stuttgart bekam, zog Sie mit Ihrem Liebsten einfach mit.

`Ich mag Stuttgart. Aber irgendwann werde ich dennoch zurückgehen`, so mein eye-catcher. Was Ihr an Stuttgart am Besten gefällt? Das ist unter anderen. die Johannesstraße am Feuersee- Mit den dortigen vielen Bäumen fühlt Sie sich heimisch.

Es waren interessante fünf Minuten, die ich mit Liza verbrachte. Sie setzten mich kurz in alte Erinnerungen zurück. Auch wenn wir uns vorher noch nie gesehen haben, fühlte sich unser Gespräch irgendwie vertraut an. Danke Dir!

Mittwoch, 4. August 2010

Tobias- In Wartestellung






Das Leben ist voll mit Vorurteilen. Das möchte ich heute kurz am Beispiel Student beschreiben.

Zuerst eine Frage: Was fällt Euch zuerst ein, wenn Ihr an den Begriff `Studenten` denkt? Elite von Morgen? Fleiß und vor allem Strebsamkeit? Nun ja…laut eigener Erfahrung als Ex- Student wohl nicht. Da kommen dann doch eher gegenteilige Sachen, wie `Langschläfer` oder `Kneipengänger`.

In Zeiten von Bachelor und Master sieht die Realität heutzutage leicht anders aus. In möglichst kurzer Zeit soll das Studium vollendet werden. Sonst gibt’s auch kein Bafög und die gestiegenen Semestergebühren sorgen für jede Menge Leere im studentischen Geldbeutel.

Alles was auch auf meinen heutigen eye-catcher Tobias zutrifft. Ein Student, der wohl schon einiges hinter sich hat. Nach einigen Semestern Technische Biologie möchte er nun an der hiesigen Hochschule der Medien Audiovisuelle Medien studieren. Zwar wurde er nun im ersten Anlauf abgelehnt, aber nun heißt es erst einmal ein halbes Jahr warten. Das sein aktueller Alltag nicht viele Höhepunkte aufzeigt, wurde schnell beim Ausfüllen der Veröffentlichungserlaubnis deutlich. `Welchen Monat haben wir eigentlich?`- da musste sogar seine Begleitung schmunzeln. Wenigstens ein Teil der Vorurteile gelten dann doch.

Danke Dir Tobias für das nette Gespräch. Die wenigen Minuten haben sich gelohnt in der Mittagspause kurz raus zugehen.

Dienstag, 3. August 2010

Natascha- Beim 4. Versuch





Alle guten Dinge sind drei? Naja…Nicht bei mir. Und vor allem nicht heute.

Auf der Suche nach meinem täglichen eye-catcher brauchte ich heute sage und schreibe vier Versuche, bis ich letztendlich jemand Passenden fand. Vorher saß, fuhr oder lief ich ganze 1,5 Stunden durch die Stadt.

Nach der Arbeit auf dem Marienplatz, danach in den Westen zum Feuersee, dann zur Schwabstraße und zu guter letzt zum Schlossplatz mitten in die Stadt. Dort angekommen dauerte es dann plötzlich nur wenige Schritte. Vor einer Bar stand Natascha. Blöd nur, dass ich dringend auf Toilette musste. Egal. Sie wird gleich noch da sein. Denkste, denn zurück fand ich Sie nicht mehr. Ich schaute mich um, klapperte mit meinem Blick alle Tische ab und ärgerte mich schon fast- Erst war ich ewig auf der Suche und wenn ich jemand finde verliere ich Sie gleich wieder.

Aber kurz bevor ich weiterlaufen wollte, sah ich Sie doch noch. Inmitten einiger Tische saß Sie in männlicher Begleitung.

Zwar redete Sie nicht wirklich viel mit mir, aber dennoch: Glück gehabt. Auch wenn es dafür vier Versuche benötigte…

Montag, 2. August 2010

Sladkaja- Teil eines spannenden Tages






Die Welt braucht Gegensätze. Nein- Der Spruch ist nicht von mir, sondern von anderen schlauen Köpfen. Aber was bedeutet er?

Nun. Stellen wir uns einmal vor alle Menschen seien gleich. Sie ziehen sich gleich an, essen dasselbe und haben auch die gleichen Freizeitaktivitäten. Wäre irgendwie schon komisch, oder? Aber nicht nur die Wirtschaft braucht die Gegensätze. Auch der Mensch an sich. Erst die Vielfalt und das Zusammenwirken aller möglichen Unterschiede macht erst eine Gesellschaft lebenswert. Erst das Zusammenleben jeder einzelner Interessen macht das Leben zu das was es ist: Jeden Tag spannend.

Warum ich das als mein heutiges Thema genommen habe? Ich traf Sladkaja. Eine selbstbewusste junge Frau, die mit Ihrem Aussehen für einige Kopfumdreher gesorgt hat. Aber egal- Das macht eine interessante und ausgewogene Gesellschaft erst lebenswert! Daher mag ich dieses eye-catcher Projekt auch so sehr.

Sonntag, 1. August 2010

CSD Special






Die arme Polizei. Ist die schwäbische Hauptstadt in den letzten Jahren wahrscheinlich von jedem Demonstranten eher belächelt worden, weht spätestens seit diesem Wochenende ein anderer Wind in unserer schönen Landeshauptstadt.

Von der Gelöbnisfeier der Bundeswehr am Freitag, zur nächtlichen Großdemonstration der S-21 Gegner in der Nacht zum Samstag, bis hin zum Christopher Street Day am Samstag- Mit dabei waren immer einige Hundertschaften der Polizei.

Doch am buntesten, lautesten und am friedlichsten ging es beim CSD zu. Hier demonstrierten die Schwulen und Lesben unter dem Motto „Schön wär´s“ für mehr Gleichberechtigung. Zu sehen gab es eigentlich Alles: Von unglaublichen Kostümen, Klischee erfüllendem Aussehen und natürlich Prominenz, wie Lilo Wanders.

Nur die Polizei hatte bei diesem Einsatz nicht viel zu tun. Brauchte Sie auch nicht. Denn sowohl Demonstranten, als auch Zuschauer hatten viel zu viel Spaß.