
Das deutsche Sprachgut hat viele Sprüche. Ich picke heute mal Einen raus, weil er für meinen heutigen ey-catcher absolut zutreffend ist. Und zwar: „In der Ruhe liegt die Kraft“.
Tatort war der Stuttgarter Marienplatz (Mittlerweile mein absoluter Favorit). Die hiesigen Treppen bieten bei Sonnenschein eine ideale Möglichkeit zum Ausruhen oder Eis essen. Mitten auf den besagten Treppen saß Steffen. Ein älterer Mann, der schon allein mit seinen langen weißen Haaren und der neben sich liegenden Krücke auffiel.
Er hatte etwas Besonderes, sodass ich Ihn fotografieren wollte. Aber just in diesem Moment kam die Sonne raus. Also setzte ich mich etwas weiter weg auf die Treppe und wartete, da ich sein Gesicht ohne störende Schatten bekommen wollte. Wir waren aber nicht allein: Ober- und unterhalb der Treppe waren drei Jungs, die dort Fußball spielten.
Ohne Rücksicht auf Verluste wurde der ball über und neben Steffen gekickt. Ich beobachtete das Treiben bestimmt zehn Minuten und war verwundert, dass er so ruhig blieb und seine Zeitung weiterlas. Fünf Minuten später war es endlich soweit, als Sie ihn am Rücken trafen. Aber er blieb immer noch recht locker. Grund für mich einzuschreiten. Obwohl die Sonne immer noch schien, nutzte ich die Möglichkeit und sprach Steffen an. Mit Überraschen stellte ich fest, dass er Stumm war. Er nahm ein Zettel und antworte auf meine Frage, warum er so lange ruhig blieb: `Hier gibt es so wenig Möglichkeiten Fußball zu spielen. Und das ich getroffen wurde, war noch harmlos`. Ich schaute Ihn an und fragte, ob er denn schon schlimmere Erlebnisse erfahren hatte. Diesmal schrieb er nichts auf, sondern zeigte nur mit seinen Fäusten die Bewegung von Boxern…
Vor Leuten wie Steffen habe ich Respekt. Danke Dir!