Mittwoch, 19. Mai 2010

Der Hundeflüsterer






Fotografen haben es nicht immer leicht. Es gibt Tage, da funktioniert alles. Man sieht ein Motiv, überlegt sich die Umsetzung im Kopf und fotografiert dann. An anderen Tagen wiederum funktioniert es einfach nicht. Als ob alles auf einmal schief gehen will.

Irgendwie war heute solch ein Tag. Doch der Reihe nach: Auf meinem Weg zur Arbeit fuhr ich einige kleine Straßen in der Innenstadt entlang. Als ich abbiegen musste, sah ich in meinem rechten Augenwinkel einen Mann in Cowboyhut und einen großen Hund laufen. Auch wenn es nur ein Bruchteil einer Sekunde dauerte, war mir klar, dass dies mein heutiger eye-catcher sein würde. Also schnell irgendwo parken und zu ihm.

Parken- Der erste Knackpunkt. Natürlich waren die ersten Parkplätze belegt. Also fuhr ich langsam weiter und schaute verzweifelt nach einer freien Stelle. Plötzlich hupte es schon von hinten. Klar: Früh morgens sind alle schnell nervös. So langsam kam ich auch ins schwitzen. Schaute schnell nach hinten, ob der Mann noch zu sehen war. Puh- zum Glück war er noch da. Jetzt wieder nach vorne schauen und Parkplatz finden. Eine Garageneinfahrt war jetzt mein ersehntes Ziel. Schnell geparkt- Linse gewechselt und zurück gelaufen. Doch: Der Mann mitsamt Hund war weg. Klar. Warum auch nicht. Ich lief einige Meter weiter und um einen ganzen Block herum. Irgendwo muss er doch sein. Aber auch nach ca. 5 Minuten laufen war nichts von ihm zu sehen. Geknickt ging ich zum Auto. Tasche reingestellt und plötzlich sah ich Ihn an einem Hauseingang stehen. Also schnell hin.

Er band sein Hund- ein muskulöser Rottweiler- am Pfahl an. Noch bevor ich Ihn ansprechen konnte, ging er in das Haus rein. Super dachte ich. Aber jetzt warte ich hier, bis er zurückkommt. Unter den Blicken des Rottweilers fiel dies jedoch nicht ganz so leicht. Minute um Minute vergingen, als auf einmal eine andere Frau ankam und einen Pfosten vorher einen schwarzen Labrador anleinte und auch verschwand. Diese Situation nutzte der Labrador, um in einem ohrenbetäubenden Kläffen auf sich aufmerksam zu machen. Nur blöd, dass ich zwischen den beiden Hunden stand.

Zum Glück ging die Haustür auf und mein heutiger eye-catcher kam heraus. Er war auch sofort einverstanden. `Aber nur mit Hund`, meinte er. `Der liebt es fotografiert zu werden`. Wenn es weiter nichts ist. Ich war auf jeden Fall froh, als ich im Büro ankam.

3 Kommentare:

  1. Klasse auch wenn er ein wenig einschüchternd wirkt!(der Hund) :)

    AntwortenLöschen
  2. Von wegen "Hundeflüsterer": In der Stadt brüllt er, vermutlich besoffen, seine beiden Hunde laut und aggressiv an. Auf Hedelfinger Spazierwegen müssen Mütter vor ihm Angst haben, weil er seine Hunde nicht angeleint, obwohl seine Hunde nicht auf ihn hören. Die Hunde rennen zig Meter weit vorraus, er latscht laut und aggressiv herumbrüllend hinterher.

    AntwortenLöschen
  3. Seh den Kerl gerade jeden tag in Hedelfingen. Du hättest ein Oben-ohne Bild von ihm machen sollen. seine Tattoos sind...Wie soll ich sagen...Man sieht mehr Farbe als Haut. =)

    AntwortenLöschen