Freitag, 21. Mai 2010

Andreas- Engel der Schwäbischen Tafel






`Wir haben in Deutschland ein Gesellschaftsproblem!`, so einer der vielen Themen, die ich heute mit Andreas besprach. Hinzu kamen noch viele weitere politische Bereiche, die wir in der schnelle nur kurz ansprechen konnten.

Es war für mich das erste Mal. Das erste Mal, dass ich seit dem Start des Projektes nicht gezielt auf einen Menschen zugegangen bin, um Ihn zu meinen heutigen eye-catcher zu machen. Vielmehr war es das erste Mal, dass ich während des Gespräches merkte: He, mein Gegenüber hat ganz andere Gedankenanstöße, ganz andere Hintergründe zu Themen, die ich vorher einfach nur hinnahm.

Dabei ist Andreas für viele Menschen wichtig und zum Teil sogar überlebenswichtig. Er arbeitet für die Schwäbische Tafel. Eine Institution, welche sich für bedürftige Menschen stark macht. Als eine Art Supermarkt bietet die Tafel Nahrungsmittel zu deutlich vergünstigten Preisen an. Einkaufen kann jeder, der eine Bonuskarte oder unter der Armutsgrenze leben muss.

`Wir setzen ca. 25 Tonnen Lebensmittel um! Und das jeden Tag`, erzählt Andreas weiter. `Für solche Mengen benötigen wir natürlich ein eigenes Logistikzentrum`. Da muss jedes Rädchen ins andere greifen, damit niemand hungern muss. Aber so einfach ist es leider nicht. `Ich bekomme zum Beispiel von einer Mitarbeiterin von Aldi morgens Ware. Am Nachmittag steht Sie dann bei uns im Markt und kauft ein`. Mit einer 400€ Arbeit reicht es selten für große Sprünge.

Ich erfahre Hintergründe, wie der alte Stuttgarter Bürgermeister Rommel die Tafel unterstützte, warum Lidl den Spendenknopf an Ihre Pfandautomaten überhaupt haben oder wie es zu sehr später Stunde auf Stuttgarts Straßen so aussieht.

Wir beide hätten wohl noch Stunden weiter erzählen können. Aber die Arbeit rief. Dabei hatte Andreas eigentlich seinen freien Tag. Doch diesen verbringt er heute ehrenamtlich für die Tafel…

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